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Die Blume des Lebens

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Bild: Copyright by www.reikiline.de

Die Blume des Lebens ist ein Ornament auf einem sechseckigen Ausschnitt eines Dreiecksgitters. An jedem Gitterpunkt schneiden sich Kreise bzw. Kreisbögen um die sechs benachbarten Gitterpunkte, sodass benachbarte Gitterpunkte durch Linsen verbunden sind, neunzig an der Zahl. An jedem inneren Gitterpunkt berühren sich sechs Linsen wie Blütenblätter, was der modernen Esoterik die Bezeichnung Blume des Lebens nahelegte. Wie diese Ornament früher genannt wurde, ist leider nicht bekannt, jedoch findet man es überall auf der Welt.

Naher Osten

Eine der ältesten derzeit bekannten Darstellungen der Grundstruktur als sich wiederholendes Muster findet sich im Palast von König Aššur-bāni-apli in Dur Šarrukin aus dem Jahr 645 v. Chr., die heute in der assyrischen Abteilung des Louvre gezeigt wird. Weitere Exemplare werden im British Museum gezeigt.

Gelegentlich als Beleg für die Verwendung des Ornaments seit altägyptischer Zeit angeführte Darstellungen finden sich in etwa 4 m Höhe auf Pfeilern des Osiris-Heiligtums in Abydos (Ägypten). Dort wurden seit dem Altertum eine ganze Reihe von Graffiti in unterschiedlichen Sprachen (u. a. altgriechisch, koptisch) angebracht,weshalb die in diesem Umfeld vorgefundenen Blumen des Lebens nicht älter einzuschätzen sind als jene (zumal solche Ornamentik in der altägyptischen Kultur unüblich war). Vom Stil her ist auch islamische Herkunft um 1200 n. Chr. möglich. Auch eine Hinzufügung im 20. Jahrhundert ist nicht auszuschließen.

Europa

In Europa sind solche Ornamente beliebte Motive aus der Volkskunst des 17. und 18. Jahrhunderts. So findet sich beispielsweise in der Pfarrkirche Altenkirchen auf Rügen im Chor über dem Altar das Ornament als Stern an den Himmel gemalt. Ebenso sind die Balken zahlreicher Fachwerkhäuser in der Altstadt von Straßburg mit dem Ornament verziert. Auch im Silberschatz von Kaiseraugst auf Platte 85 findet es sich. Im Kloster Preveli auf Kreta ist es auf beiden Seiten der zweischiffigen Kapelle zu finden, in der Londoner Westminster Abbey im Cosmati-Mosaik aus dem 13. Jahrhundert. Im Hazara-Rama-Tempel im indischen Hampi ist es auf diversen Säulen und Architraven zu sehen. Weitere Fundstellen gibt es in den Ruinen von Kabile sowie in Weliki Preslaw in Bulgarien, in Masada in Israel sowie im peruanischen Cusco. Selbst Leonardo da Vinci beschäftigte sich mit der Form und den mathematischen Proportionen dieses Ornaments.

China

Eine mit diesem Ornament bedeckte Kugel findet sich unter der Pfote des männlichen Wächterlöwen am Tor der Höchsten Harmonie zur Verbotenen Stadt in Peking. Andere Wächterlöwen in dieser Anlage halten Kugeln, die mit ähnlichen, aber vom Konstruktionsprinzip des hier beschriebenen Ornaments abweichenden hexagonalen Mustern bedeckt sind, ohne dass eine besondere Bedeutungszuweisung für diese unterschiedliche Ornamentik bekannt ist.

Esoterik

In der modernen Esoterik gibt es die Verwendung der Blume des Lebens als beschützendes Symbol oder mit dem Ziel, positiv auf den Benutzer einzuwirken und Harmonie zu erzeugen: so auf Trinkgefäßen zur „Belebung“ des Wassers, als Schmuckstück zum Schutz des Trägers, zur „Entstörung“ von Wohn- und Schlafräumen, in Büros und an Arbeitsplätzen zum Schutz vor „Elektrosmog“, als Aufkleber für Fenster- oder Autoscheiben. Eine Zuschreibung religiöser Bedeutung erfolgte vor allem durch den Autor Drunvalo Melchizedek, der ein zweibändiges Werk zu dem Thema veröffentlichte.

Wissenschaftliche Ausführungen basieren im Wesentlichen auf den Forschungen von Nassim Haramein, einem Physiker, der auf ganz andere Weise Zugang zur „heiligen Geometrie“ fand. Harameins Ausgangsthese war, dass das, was wir als Vakuum ansehen in Wirklichkeit ein geordnetes Energiefeld ist, dass er später das Einheitsfeld nannte. Dieses kohärente Feld, so nahm er an, verfügt nicht nur über eine ungeheuer große Energiedichte, sondern auch über eine sehr hohe Ordnung, eine grundlegende geometrische Struktur, welche die Grundstruktur der Schöpfung ist. Im Zuge seiner Jahrzehnte langen Forschung konnte er nicht nur diese Struktur erkennen , sondern diese auch fundiert mathematisch herleiten und nachweisen, dass sie im Stande ist, alle beobachtbaren Phänomene von Zellstrukturen bis zu Galaxien und schwarzen Löchern zu erklären. Und ohne es zunächst zu wissen, entdeckte er im Zuge seiner Forschungen auch die physikalischen Grundlagen der heiligen Geometrie.