Lifestyleme Redaktion

Gartenmöbelpflege mit Leinöl?

Decrease Font Size Increase Font Size Text Size Print This Page

Leinöl ist ein Bestandteil von einigen Holzpflegemitteln; es kann auch pur zur Behandlung von Holzoberflächen verwendet werden. Wird Leinöl pur oder als Bestanteil eines Holzpflegemittels als dünner Film auf eine Holzoberfläche aufgetragen, dann reagiert es mit Luftsauerstoff und bildet einen schützenden Film. Lappen, die mit Leinöl oder leinölhaltigen Produkten getränkt sind, dürfen aber keinesfalls zusammengefaltet oder als Knäuel liegen gelassen oder in die Mülltonne gegeben werden. Denn dann erhitzen sie sich im Inneren des Lappens durch die Reaktion
mit Luftsauerstoff so stark, dass sie sich selbst entzünden und Brände verursachen können. Daher ist es sehr wichtig, nach Abschluss der Arbeit die Lappen gründlich auszuspülen und zum Trocknen aufzuhängen.

Leinöl wird aus der Flachspflanze („Lein“) gewonnen. Es hat einen sehr hohen Gehalt an der Linolensäure, einer dreifach ungesättigten Fettsäure, die zu den „Omega-3-Fettsäuren” zählt und für die menschliche Ernährung sehr bedeutend ist. Zudem ist Leinöl ein Bestandteil von einigen Holzpflegemitteln; es kann auch pur zur Behandlung von Holzoberflächen verwendet werden. Im Vergleich zu Möbelpflegemittel mit mehreren Inhaltsstoffen zieht das reine Öl weniger gut ein, und die damit behandelten Oberflächen können klebrig bleiben. Beim Trocknen verströmt Leinöl einen charakteristischen Geruch, weswegen häufiges Lüften notwendig ist. Mit purem Leinöl behandelte Oberflächen benötigen zum Trocknen bis zu zwei Wochen, während Möbelpflegemittel nur wenige Stunden bis maximal einen Tag Trocknungszeit brauchen.

Wird Leinöl pur oder als Bestanteil eines Holzpflegemittels als dünner Film auf eine Holzoberfläche aufgetragen, dann reagiert es mit Luftsauerstoff und bildet einen Film. Gerade nach dem Winter, wenn Tische, Bänke und Stühle Kälte, Schnee und Eis ausgesetzt waren, bietet sich die Pflege im Frühjahr an. Die mögliche Reaktion von Leinöl mit Luftsauerstoff ist aber auch eine Gefahrenquelle. Wenn Lappen, die mit Leinöl oder leinölhaltigen Produkten getränkt sind, nicht gründlich ausgespült, sondern zusammengefaltet oder -geknüllt liegen gelassen oder in die Mülltonne gegeben werden, dann können sie sich so stark erhitzen, dass sie sich selbst entzünden und Brände verursachen. Für die behandelte Fläche gilt das Risiko der Selbstentzündung nicht: Wird ein leinölhaltiges Pflegemittel oder pures Leinöl gemäß der Gebrauchsanweisung auf Holzoberflächen aufgetragen, wird die beim Härten entstehende Wärme an die Umgebung abgegeben.

Tipps zur sicheren Verwendung von Leinöl-Produkten:

1. Nach dem Abschluss der Arbeit müssen mit Leinöl oder leinölhaltigen Pflegemitteln getränkte Lappen immer gut mit Wasser unter Zugabe von Spülmittel ausgespült werden.

2. Keinesfalls dürfen Lappen, die mit Leinöl oder leinölhaltigen Pflegemitteln getränkt sind, zusammengeknüllt liegengelassen oder in die Mülltonne geworfen werden, weil sich das mit Luftsauer-
stoff reagierende Leinöl im Inneren des Knäuels stark erhitzen und so den Lappen und dessen Umgebung entzünden kann.

3. Holzpflegemittel, die neben Leinöl noch weitere Bestandteile enthalten, trocknen schneller als pures Leinöl.

4. Wegen des starken Eigengeruchs von purem Leinöl beim Trocknen ist es eher für Holzgegenstände geeignet, die im Freien stehen oder zumindest dort getrocknet werden können.

Was steckt dahinter?

Leinöl ist ein sogenanntes „trocknendes Öl“, weil es mit Luftsauerstoff reagiert. Wird es in dünner Schicht auf einen Gegenstand aufgetragen, dann bildet es auf der Oberfläche einen trockenen Film. Das Trocknungsvermögen beruht auf dem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Leinöl. Die mögliche chemische Reaktion mit Luftsauerstoff ist aber auch eine Gefahrenquelle. Wenn die bei dieser Reaktion erzeugte Energie nicht an die Umgebung abgegeben werden kann, zum Beispiel in einem mit Leinöl getränkten, zusammengeknüllten Lappen, dann kann die Temperatur im Inneren des Lappens so steigen, dass er sich selbst entzündet.

Quelle: IKW.org