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Kosmetik ist reine Mädchensache? Von wegen!

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Jungs mögen Fußball und Mädchen sind sensibel. Nach wie vor gibt es Rollenklischees, was typisch für Jungs oder Mädchen ist. Wie sieht es im Bereich Schönheits- und Körperpflege aus? Können Jungs tatsächlich so wenig mit Pflegeprodukten anfangen, wie oft behauptet wird und welche Unterschiede gibt es bei der Verwendung der Produkte?

Ikw-Jugendstudie

Was auch immer hinter einigen Rollenbildern stecken mag, bei einer tiefenpsychologisch-repräsentativen Studie im Auftrag des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel zeigte sich, dass Jungs im Bereich Körper- und Schönheitspflege stark aufgeholt haben. Zwar verbindet das männliche Geschlecht mit dem Begriff „Kosmetik“ häufig noch immer die dekorative Kosmetik, also „Sachen für das Gesicht und die Nägel“. Doch die jungen Männer legen ähnlich wie die jungen Frauen viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres und Körperpflege. Denn beide Geschlechter sehen ihre äußere Erscheinung im engen Zusammenhang mit dem eigenen Selbstwert: Je gepflegter sie aussehen, umso wohler und sicherer fühlen sie sich.

So beginnen Jungs wie Mädchen gleichermaßen bei den ersten Anzeichen der Pubertät mit der Anwendung von Pflegeprodukten, die helfen, Pickel, fettige Haare oder Schweißgeruch wieder in den Griff zu bekommen. Ohne tägliche Dusche, Haare waschen und die Anwendung eines Deos gehen auch die Jungs nicht mehr vor die Tür. Beim Haarstyling übertreffen sie sogar die Mädchen und sind deutlich mutiger was ihre Frisuren betrifft. 50 Prozent der Jungen nutzen täglich oder mehrmals täglich Haarstyling-Produkte.

Im Laufe des Erwachsenwerdens rücken neben Deo, Shampoo und Co spezielle Produkte in den Vordergrund, die das Besondere der Persönlichkeit hervorheben und die Attraktivität erhöhen sollen. Die Entwicklung der eigenen Männlichkeit und Weiblichkeit wird zunehmend wichtiger. So investieren die jungen Männer vermehrt in ihre Bartpflege. Seit Mann wieder Bart trägt, betreiben viele junge Männer die Pflege dieses ausgeprägten Zeichens der eigenen Männlichkeit mit Hingabe. An der Fülle des Bartes zeigt sich schließlich, ob er noch ein Milchbubi oder schon ein ganzer Kerl ist.

Die Mädchen nutzen hingegen Produkte wie Lippenstift, Eyeliner und Wimperntusche, um ihrerseits das Feminine hervorzuheben. Mascara setzen sie bewusst ein, um den Blick der Anderen gezielt zu lenken. 67 Prozent tragen täglich oder mehrmals täglich Mascara auf und viele besitzen sogar mehrere Produkte. Und auch bei den Nagellacken haben die Mädchen ganze Schatzkästchen voller verschiedener Farben, um immer gepflegt bis in die Fingerspitzen zu wirken.

Wie sieht es mit der Gefühlswelt der Jugendlichen aus? Sind Emotionen nach wie vor das Hoheitsgebiet der Mädchen?

Auch hier zeigt die Studie, dass Jungen den alten Rollenbildern entwachsen sind: Für Jungs sind Emotionen ein neu entdeckter Bestandteil der eigenen Persönlichkeit. Sie setzen sich mit ihren Gefühlen vermehrt auseinander und überlassen das Feld der Emotionen nicht mehr alleine den Mädchen. Auch spielen Werte im Leben der Jungs eine wichtige Rolle. 81 Prozent der männlichen Studienteilnehmer geben an, dass ihnen ihre Familie sehr wichtig ist. 79 Prozent sagen, dass sie eine eigene Familie haben möchten.

Während die Jungs sich reflektierter als erwartet zeigten, setzen sich die Mädchen überraschender-weise weniger mit der Persönlichkeit eines Menschen oder Wertvorstellungen auseinander. Viele Mädchen möchten einfach nett und sympathisch gefunden werden. „Eigentlich will man ja nur gut aussehen. Ich möchte hören, du hast schöne Sachen an und siehst gut aus. Man wird belohnt für den Aufwand“, sagt ein Mädchen. Der gepflegte Gesamteindruck ist das bestimmende Ideal.

Bei beiden Geschlechtern zeigt sich eine tiefe Verunsicherung in der Liebe und den damit zusammenhängenden Beziehungen. Die Pubertät ist eine stark verunsichernde Lebensphase für die Jugendlichen. Sie wird häufig als chaotischer, unkontrollierter Zustand erlebt und dies nicht nur in Bezug auf das äußere Erscheinungsbild. Sowohl für die Mädchen als auch für die Jungs sind der beste Freund oder die beste Freundin fast wichtiger als eine enge Liebesbeziehung. Freunde scheinen mehr Sicherheit und Verlässlichkeit zu geben, als eine Beziehung das manchmal bieten kann. 52 Prozent setzen daher lieber auf die Sicherheit der Freundschaft als auf „unsichere Beziehungen“.

Das sagen die Jugendlichen:

„Freunde sind wichtiger als Beziehungen. Beziehung wechseln, Freunde bleiben ein ganzes Leben.“

„Mit meinem Freund kann ich nicht über alles sprechen, mit meiner besten Freundin schon.“

Quelle: ikw.org