Lifestyleme Redaktion

Schönheits- und Haushaltspflege

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Produkte für das behagliche Leben zu Hause gefragt wie nie

  • 2021 Spitzennachfrage für Badezusätze, Weichspüler und Fußpflegemittel
  • Weil mehr zu Hause gekocht wird, steigt auch der Umsatz mit Geschirrspülmitteln
  • Aber im zweiten Jahr der Pandemie werden dekorative Kosmetik, Parfums und Waschmittel weniger gekauft als sonst

Die Pandemie hat die Nachfrage der Deutschen nach Schönheits- und Haushaltspflegemitteln grundlegend verändert. Stark gefragt war im zu Ende gehenden Jahr alles, was das Leben in der eigenen Wohnung behaglicher macht: In keinem Jahr zuvor war etwa der Umsatz mit Bade- und Duschzusätze so groß wie 2021 (912 Millionen Euro, plus 2 Prozent gegenüber 2020). Auch Raumdüfte waren am Umsatz gemessen unter den Deutschen beliebt wie nie. „Die Menschen haben mehr Zeit zu Hause und mit sich verbracht, und das spüren wir deutlich an der Nachfrage nach Wohlfühlprodukten“, erklärt IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser.

Ebenfalls stieg die Nachfrage nach Mund- und Zahnpflegemitteln oder Fußpflegemitteln. Für die Mund- und Zahnpflege allein gaben die Deutschen 2021 rund 1,7 Milliarden Euro aus. Auch das war mehr als je zuvor.
Andererseits hatten viele Verbraucherinnen und Verbraucher offenbar noch Vorräte an Seifen und Syndets aus dem Vorjahr. Hier gab es 2021 einen Umsatzrückgang von 20,6 Prozent – nach Zuwächsen von 77 Prozent im Vorjahr.

Rekordjahr für Geschirrspülmittel

Aus den Branchenzahlen des IKW (Hochrechnungen der ersten drei Quartalsdaten auf das Gesamtjahr) lässt sich auch der Trend – beziehungsweise pandemiebedingte Zwang – ablesen, dass die Menschen abermals mehr zu Hause gekocht haben. Der inländische Umsatz mit Geschirrspülmitteln stieg um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Er lag bei 912 Millionen Euro und damit so hoch wie in keinem Jahr zuvor. Gegenüber dem Jahr vor der Pandemie (2019) lag der Umsatz mit Spülmitteln sogar um 17,1 Prozent höher.

Der Umsatz mit Weichspülern stieg im Vergleich zum Jahr 2020 um 5,5 Prozent auf 344 Millionen Euro, der mit Raumdüften um 1,1 Prozent auf 479 Millionen Euro.

Weniger gekauft in diesem Jahr: Waschmittel und dekorative Kosmetik

Dem Trend zu Körperpflege, Badezusätzen und Weichspülern steht eine deutliche Abnahme der Nachfrage nach dekorativer Kosmetik entgegen, die der „Außer-Haus-Schönheit“ dient. Die Branchenzahlen des IKW, der mehr als 430 Unternehmen vertritt, zeigen entsprechende Rückgänge. In Deutschland verwendeten die Menschen im zweiten Jahr der Pandemie weniger Gesichtspflegemittel (minus 2 Prozent) und dekorative Kosmetik (minus 7,2 Prozent). Rückgänge gab es im Jahresvergleich auch im inländischen Verkauf von Damendüften (minus 5,6 Prozent) und Haarpflegemitteln (minus 2,4 Prozent). Die Haarpflege war den Deutschen aber immer noch 3,2 Milliarden Euro wert und damit mehr als im langjährigen Mittel.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher kauften im zweiten Corona-Jahr auch weniger Waschmittel. In vielen Haushalten wurden wohl die im Jahr 2020 angelegten Vorräte aufgebraucht. Der Umsatz mit Universal-, Voll- und Colorwaschmitteln sank um 8,8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Die Menschen in Deutschland kaufen am liebsten im Drogeriefachhandel ein

Auch die Vertriebswege von Schönheits- und Haushaltspflegemitteln veränderten sich 2021. Insbesondere Drogeriemärkte gewannen Marktanteile, der Fachhandel verlor. Rund 51 Prozent der Schönheitspflegemittel wurden 2021 über Drogerien verkauft (plus 2,2 Prozent) und rund 34 Prozent der Haushaltspflegemittel (plus 1,3 Prozent).

Andererseits verloren Discountmärkte in beiden Segmenten stark. Auf sie entfiel 2021 ein vergleichsweise gesunkener Marktanteil von nur noch 9 Prozent (Schönheitspflegemittel) und 27 Prozent (Haushaltspflegemittel).

Insgesamt steigerte die vom IKW vertretene Branche ihren Umsatz 2021 leicht um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 28,1 Milliarden Euro. Das aber lag vor allem daran, dass die Nachfrage aus dem Ausland stieg – etwa aus Frankreich, Italien und Großbritannien. Der gesamte Exportumsatz mit Haushalts- und Schönheitspflegemitteln stieg um 10,6 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro an. Das Inlandsgeschäft der Branche ging hingegen um 3,0 Prozent gegenüber 2020 auf 18,7 Milliarden Euro zurück (2020: 19,3 Milliarden Euro).

Produkte für Langlebigkeit

Viele Produkte aus den Bereichen Schönheits- und Haushaltspflege sind unverzichtbar im täglichen Leben. Dabei stellen Verbraucherinnen und Verbraucher – genau wie die Hersteller – hohe Anforderungen an die Produkte: Sie müssen sicher, wirksam und nachhaltig sein.

Beim Thema Nachhaltigkeit spielen Produktinnovationen eine große Rolle. Beispiele sind dünnwandigere Verpackungen, der Einsatz von Recyclaten, die Verwendung nachwachsender Rohstoffe oder Nachfüllprodukte. Andere Innovationen senken den Transportaufwand, wie feste Shampoos und Duschpflege oder konzentrierte Wasch- und Reinigungsmittel. Darüber hinaus tragen Wasch- und Reinigungsmittel zum Werterhalt und damit zum längeren Gebrauch z. B. von Kleidung, Geschirr und Bodenbelägen bei.

„Neben Innovationen im Produktbereich“, so IKW-Vorsitzender Georg Held, „ist beim Thema Nachhaltigkeit auch das Engagement der Verbraucher entscheidend, sei es beim kürzeren Duschen, Trennen von Badezimmermüll oder niedrigen Waschtemperaturen für Textilien.

Was bedeutet Schönheits- und Haushaltspflege den Menschen?

Eine Umfrage unter Passanten im zweiten Jahr der Pandemie gibt weitere Einblicke: Was Schönheits- und Haushaltspflege den Menschen bedeutet. Eine Straßenumfrage im 2. Corona-Jahr. – YouTube