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La Serenissima Carneval und Comedia dell’Arte

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La Serenissima
Carneval und Comedia dell’Arte in der Löwenrepublik. Masken und Figurinen aus Venedig und Meissen in Mainz, Rainer Beier (Hrsg.)

Der venezianische Carneval übt durch die schmuckvollen, prächtigen Masken und Kostüme eine große Anziehung aus – doch vielen bleibt verborgen, welche Figuren und Inhalte sich hinter der kunstvollen Aufmachung verbergen. Etliche Kostüme sind der berühmten Comedia dell’Arte entlehnt, sie stehen für bestimmte Figuren, Eigenschaften, aber auch für Elemente der Natur. Unser neues Werk „La Serenissima – Carneval und Comedia dell’Arte in der Löwenrepublik. Masken und Figurinen aus Venedig und Meissen in Mainz“ gibt nicht nur einen bildgewaltigen Überblick über menschlich Eigenschaften und deren Darstellungsweisen, beispielsweise im Meissener Porzellan. Unser ganz besonderer Band zum Beginn der 5. Jahreszeit – ob man nun von „Fastnacht“ oder „Carneval“ spricht.

Faszination venezianischer Maskenund die Commedia dell‘Àrte in Meissener Figurinen –zu den Ursprüngendes Carnevalsin der Lagunenstadt

Masken, die lautlos durch die lärmenden und überfüllten Straßen Venedigs „schweben“: Damit verbindet man den traditionellen Carneval in der Lagunenstadt. Welche Themen oder genauer menschliche Eigen-schaften sie verkörpern – denn der Begriff Maske bezeichnet hier stets den gesamten verkleideten Men-schen –führt der zauberhaft bebilderte Band „La Serenissima. Carneval und Comedia dell’Arte in der Löwenrepublik“ (ET November 2019, Nünne-rich-Asmus Verlag)vor und lenkt den Blick auf die Wurzeln des Tragens von Vollmasken. Es ist gleichsam eine Geschichte mensch-licher Charaktere wie auch des ewigen Traums vom anderen ICH.

Liebe und Hass, Schlauheit und Dummheit, List und Tölpelei –diese Wesenszüge ins öffentliche Licht und damit der Unterhaltung und dem heilsamen Gelächter geöffnet zu haben, verdanken wir der im 17. Jh. etablierten „Commedia dell’arte“. Durchdie maskierte Improvisation der Schauspieler bildete sich einKanon menschlicher Typen, wie Arlechino, Pulcinella, Pantalone, Columbine und Co. heraus, derdurch seinejeweils eigeneMaske für jedermann kenntlichwar. Diejahrhundertealte Tradition der Masken wurde im 17. Jh. mithin bühnenreif: Die Löwenrepublik wurde zu einer Bühne des Lebens!

Der Band schlägt eine karnevalistische Brücke von Venedignach Meissen, wo sich in der Porzellankunst am Hofe Augusts des Starken beispielhaft die rasche Verbreitung und große Beliebtheit der Maskentradition nach Art der „Commedia dell’arte“spiegelt. Die deutlich unterschiedliche Entwicklung und den anderen Charakterder mitteleuropäischen Fastnacht, Fasching oder Karnevalstellt das Buchebenfalls heraus. Die maskierten Narren entlang des Rheinstromes und in anderen deutschen Regionen bekunden sicheher laut, machen Lärm, halten oft krachende Reden. Ganz anders die venezianischen Masken: Von Ihnen selbst ist kein Laut zu hören, während sie von venezianischer Musik und heutzutage auch von lärmenden Touristen begleitet werden: Aber so ist eben das Leben: Laguna Viva!

Der HerausgeberRainer Beier ist seit 2001 evangelischer Stadtkirchenpfarrer in Mainz. Er publizierte zahlreiche Bücher zu Themen des christlichen Kontextesund arbeitet seit nunmehr 15 Jahren mit dem Landesmuseum Mainz für die Veranstaltungsreihe „beziehungsWeise“ zusammen. Für diese schuf er 2018 eine 11-teilige Vortragsreihe zum Karneval der Löwenrepublik und den venezianischen Masken.

Quelle: Fashionpress.de