Düfte im Herbst und Winter
Wenn die Temperaturen langsam aber sicher fallen, steigt das Bedürfnis nach warmen, würzigen und schweren Düften. Jetzt bezaubern die Parfums wieder mit Chypre, verführen mit orientalischen Noten oder köstlichen Gourmand-Aromen. Beauty-Expertin Manuela Pfannes-Völkel von Arts&Scents weiß, welche Duftnoten die kuscheligste Zeit im Jahr noch mehr versüßen…
Immer der Nase nach
Mit seinen etwa 30 Millionen Riechzellen kann ein Mensch ca. 10.000 Gerüche unterscheiden. Diese werden in Bruchteilen von Sekunden an genau die Region im Gehirn weitergeleitet, die auch für Emotionen verantwortlich ist. Deshalb löst ein bestimmter Geruch auch so schnell damit zusammenhängende Erinnerungen aus – wie weihnachtliche Gourmandnoten von Karamell, Vanille oder Tonkabohne, die meist mit den einladenden, vertrauten Momenten der Winterzeit assoziiert werden. „Mit dem Einzug der kalten Jahreszeit im Herbst und Winter umgeben wir uns gerne mit warmen Düften“, erklärt Manuela Pfannes-Völkel – deshalb sind solche mit Wärme einhüllenden, eher schwereren Ingredienzien perfekt, wenn jeder Tag dunkler, die Luft kalt und trocken wird.
Warme Noten für kalte Tage
Erdig, holzig, weich, balsamisch, warm und sinnlich – all das sind Attribute, die besonders gut in den Herbst und Winter passen. Neben orientalischen und würzigen Kompositionen werden nun auch gerne Chypre-Düfte aufgetragen, allgemein beliebte Inhaltsstoffe sind z.B. samtiges Sandelholz – nebenbei auch ein wahrer Stimmungsaufheller! –, modrig-süßes Patschuli oder intensives Vetiver. Diese entfalten „auch bei Kälte ein warmes Gefühl auf der Haut – und in der Nase – was sie zu idealen ‚Grau- und Kalttagesgefährten‘ macht, da sie die Stimmung aufhellen und uns uns wohl fühlen lassen“, so Pfannes-Völkel.
Aquatisch-frische und fruchtig-süße leichte Parfums, die an den vergangenen Sommer erinnern, bereiten sich deshalb auf ihren Winterschlaf vor. Ihr Comeback feiern die leichten, flüchtigen Düfte erst, wenn die Luft wieder wärmer wird und die Luftfeuchtigkeit zunimmt.
Dufttrends: So riecht der Winter
Das britische Unternehmen Seven Scent sieht in seinem Trendreport für Herbst und Winter besonders drei Noten ganz vorne – darunter auch orientalisches, schweres Oud. Der spezielle Duft, welcher entsteht, wenn das Harz des Adlerholzbaumes von einer speziellen Schimmelpilzkombination befallen wird, gilt in Arabien seit über 2000 Jahren als aphrodisierend und sinnlich, sein Preis liegt über dem für Gold. In den 90er-Jahren wurden Oud-Parfums auch in der westlichen Welt bekannt – und erfreuen sich nach einer Trendpause nun wieder großer Beliebtheit. Manuela Pfannes-Völkel sieht neben den typischen erdigen Tönen wie Patschuli und exotischen Hölzern auch Gewürzmischungen im Trend, die den Parfums mit indisch-exotischem oder auch mexikanisch-scharfem Touch eine ganz neue Note verleihen.
Seven Scent sagt dagegen für den Klassiker Rose, der Parfums eine pudrige, fruchtige oder leicht hölzerne, jedoch stets blumig-feminine Note verleiht, steigende Popularität voraus. Weitere florale Ingredienzien sind Pfannes-Völkel zufolge diese Saison Champaca und Tuberosen, welche sich „leicht orientalisch und sehr geheimnisvoll mit warmen Gewürznoten und Hölzern verbinden.“
Ebenso wird Leder – weich, warm und durchaus auch animalisch – nicht nur in Herren-, sondern auch in Damendüften häufig zu finden sein: „Eine Duftnote, die klassische Eleganz mit modernem Lifestyle mühelos verbindet“, findet Pfannes-Völkel und fügt hinzu: „Schwarzer Tee im Duft ist ebenfalls ein Geheimtipp!“ Des Weiteren enthielten neue Herrenparfums neben Leder auch gerne spritzig-aromatische Noten wie Minze, Salbei und weitere Kräuter. Auch Gourmanddüfte blieben weiter im Trend: „Ein Hauch von Kakao-, Tee- oder Kaffeearoma inspiriert die Sinne und lässt Kälte vergessen!“ Was könnte in dieser dunklen Jahreszeit schöner sein …
Text: beautypress.de